Veganuary

Tipps für Wiesbaden & den Rheingau

Seit einigen Jahren ist es hip, im Januar vegan zu leben, daher die Wortschöpfung Veganuary. Nach der ganzen Völlerei während der Festtage haben viele genug vom Fleischgenuss und wollen einmal bewusst darauf verzichten. Doch vegane Ernährung bedeutet mehr als Fleischverzicht. Sämtliche tierische Lebensmittel wie Eier, Käse, Milch und Joghurt haben in veganem Essen nichts zu suchen. Wenn ihr Euch fragt, wo man in Wiesbaden und dem Rheingau gut vegan essen kann, habe ich hier ein paar Tipps:

Ich fange mal mit dem Zwei und Zwanzig an, dem ersten veganen Restaurant im Rheingau, das bereits 2015 eröffnet hat, also lange bevor vegan en vogue wurde. Gestartet als Café hat es sich zu einem ausgezeichneten Restaurant entwickelt, das vom Gault Millau 2023/2024 mit einer Haube ausgezeichnet wurde und vom Falstaff Magazin mit 87 Punkten bewertet wurde.

Im Zwei und Zwanzig kommen nicht nur im “Veganuary”, sondern ganzjährig ausschließlich vegane Speisen auf den Tisch. Das Tolle ist: Es hat jeden Tag geöffnet und es gibt Frühstück, Lunch und Dinner. Hier wird man also immer fündig. Wer jetzt im Januar Lust auf ein richtiges “Schmackofatz”-Wintergericht hat, sollte unbedingt mal die Wirsingroulade mit Bratkartoffeln, Räuchertofu, Zwiebeln und Gemüsejus testen. Das Gericht demonstriert, dass man auch ohne Fleisch regionale, saisonale Hausmannskost zubereiten kann. Auch die Sellerie-Maronensuppe mit Backerbsen und Petersilie ist im Winter besonders empfehlenswert.

Zu meinen Lieblingen gehört auch das Gutsrestaurant 1818 auf dem Draiser Hof in Eltville-Erbach. Nur wenige Minuten Autofahrt von Wiesbaden inmitten von Weinbergen und historischem Ambiente gelegen, ist das Gutsrestaurant 1818 auf dem Weingut Knyphausen ein Ort, an dem Tradition und Moderne aufeinandertreffen und das mit einem neuartigen Gastro-konzept lockt: Sharing Plates! Man bestellt verschiedene Gerichte, teilt sie und kann so kulinarisch auf Weltreise gehen und sich von der modernen crossover Fusion-küche begeistern lassen.  Das Schöne ist, dass die Gerichte nicht um ein Stück Fleisch oder Fisch herum kreiert werden, sondern dass das Gemüse hier zum Hauptakteur wird – und das mit Bravour. Jedes einzelne Gericht ist sehr gut abgeschmeckt und dazu auch noch wunderbar angerichtet. Allein der Anblick macht richtig Lust aufs Essen. Es gibt viele vegane Optionen wie z.B. geräucherter, frittierter Blumenkohl mit Blumenkohlpüree, Curry-Kokos-Creme und Dukkah oder gebratene Rosenkohlröschen mit Ahornsirup, Süßkartoffelcreme, Pekannüssen und Cranberry-Soße.

Auch in Wiesbaden gibt es rein veganes Restaurant: im Alebrijes ist die Speisekarte zu 100 % vegan. Hier wird vegane lateinamerikanische Küche serviert. Verzichtet wird hier nur auf Fleisch, das durch Ersatzprodukte aus Hafer, Soja und Erbsenprotein ersetzt wird, nicht jedoch auf Geschmack. David und sein Koch Daniel, der seit 19 Jahren vegan lebt, stammen beide ursprünglich aus Mexiko und so auch die meisten Gerichte, die hier angeboten werden. Die typischen Aromen von Guacamole und verschiedenen Salsas bringen viel Geschmack mit, so dass das Fleisch meist eher fürs Mundgefühl wichtig ist denn als Geschmacksträger selbst fungiert.

Auch vegane Pizza-Liebhaber werden in Wiesbaden fündig: Sowohl im Casa delle Olive als auch im La Oliva gibt es vegane Pizza-Kreationen. Und wer Lust auf Burger hat, wird im Hans im Glück in Wiesbaden glücklich, denn hier gibt es mehrere vegane Burger und Beilagen zur Auswahl. Übrigens sind hier alle Soßen und Dips wie Ketchup, Mayo, BBQ-Sauce etc. von Haus aus sowieso vegan.

Die libanesische Küche bietet mit Fallafel, Hummus, Auberginencreme, Tabouleh viele vegane Gerichte an. Aus verschiedenen Dips und Salaten kann man sich einen schönen Mezze-Teller zusammenstellen. In Wiesbaden kann ich das Karim’s und das Restaurant Saytoune, das ich Euch bald in einem eigenen Blogbeitrag vorstellen werde, empfehlen.

Wer was zum Mitnehmen für den Lunch sucht, kann sich im Wiesbadener Hauptbahnhof beim Haferkater eine vegane Haferreis-Bowl besorgen. Die veganen Bowls mit warmen Haferreis, der so ähnlich wie Vollkornreis schmeckt, sind richtig klasse. Die Hummus Bowl (9,95 €) mit Romanasalat, Kichererbsen, Granatapfel, Rotkohl, Koriander, Hummus und dem Tahin-Dressing ist nicht nur ein richtig gesundes Mittagessen, es ist auch geschmacklich durch die verschiedenen Aromen und Konsistenzen eine wirklich gelungene Kombination. Die Granatapfelkerne sorgen für eine leichte Süße und Säure sowie für Knackigkeit, der Hummus für Cremigkeit und eine leicht nussige Note. Auch der Avocado-Rotkohl-Salat (8,50 €) mit Orangen, Kirschtomaten, Basilikum, Sesam-Avocado, Rotkohl und Balsamico-Orangendressing ist nicht nur rein optisch schon sehr ansprechend, sondern punktet ebenfalls mit Geschmack und Nährstoffen.

The Noodlemaker hat ebenfalls viele vegane Gerichte auf der Karte, die auch extra gekennzeichnet sind. Das für seine authentischen Lamian-Nudeln bekannte chinesische Restaurant bietet diese auch in veganen Variationen an, z.B. Youpo Lamian – extra breite Bandnudeln mit Soyasprossen, Chillischoten, Pak Choi, Knoblauch. Ein sehr aromatisches Gericht sind auch die  Trocken Lanzhou Lamian – handgezogene Nudeln mit Knoblauchöl, Karotten, Lauchzwiebeln, Chillisoße. Super leckere Side Dishes wie gegrillte Kräuterseitlinge, Dumplings mit Gemüsefüllung, chinesischer Gurken- oder Tofusalat oder Edamame (gekochte Soyabohnen) runden die vegane Auswahl ab.

Im Cafe hier und jetzt im Wiesbadener Westend gibt es leckeres Sauerteigbrot (aus der eigenen Bäckerei) mit leckerem veganem Belag und vegane Kuchen. Das hier und jetzt stelle ich Euch bald in einem eigenen Blogbeitrag vor.

Wer ein bisschen alternativer unterwegs ist, kann auch mal im Café Klatsch vorbeischauen. Hier gibt es den veganen “Klatsch-Döner” und auch ein leckeres Chili sin Carne. Sonntags gibt es hier zudem einen Brunch mit vielen veganen Brotaufstrichen von süß bis herzhaft.

Die indische Küche hat per se viele vegane Gerichte in ihrem Repertoire und muss sie nicht erst extra kreieren. In Sonny’s Indian Kitchen sind diese auch auf der Karte direkt markiert, so dass man sich das leidige Nachfragen und Abklären sparen kann. Die meisten Speisen auf der Karte sind Currygerichte, von mild über scharf bis indisch scharf. Als Beilage kann man zwischen Basmati-Reis und Naan-Brot wählen.

Auch die thailändische Küche bietet viele vegane Gerichte wie Gemüse-Currys an. In Wiesbaden kann man gut im Chokdee, im Erawan in der Taunusstraße oder im Banyan Thai in der Luisenstraße essen.

Wer Lust auf vietnamesisches Essen hat, kann im Quan Tre vorbei schauen, auch hier weist die Karte vegane Vor- und Hauptspeisen gut gekennzeichnet aus. Als Vorspeise kann man z.B. eine Tamarindensuppe mit Tofu, Tomaten, Ananas, Sojakeimen und Koriander oder einen grünen Papaya-Salat mit Seitanstreifen, Koriander und hausgemachter Soße wählen und zum Hauptgang beispielsweise eine Pho chay, die der traditionellen Phobie im Geschmack sehr ähnelt, nur 100 Prozent vegan mit Gemüsebouillon, Tofu und Seitanstreifen zubereitet ist. Oder man entscheidet sich für einen vegangen vietnamesischen Bao Burger mit einer gebratenen Erbsenmischung, eingelegtem Gemüse, eingelegten Zwiebeln, Koriander, Sojakeimen, frischer Mango und spezieller Sauce, serviert mit hausgemachten Süßkartoffel-Chips. Auch hierzu folgt ein eigener Blogbeitrag.

Wer noch mehr Inspiration sucht, vor allem für den Rheingau, findet sie bei der Rheingauprinzessin.

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