Crazy, abgefahren und lecker: Vegan latin plant-based food in Wiesbaden

Die lateinamerikanische Küche ist nicht gerade als vegane Küche bekannt – eher im Gegenteil – sie ist sehr fleischlastig. Umso ausgefallener ist die Idee des Gastronomen David Mendoza genau das anzubieten: Vegane lateinamerikanische Küche.

Verzichtet wird hier nur auf Fleisch, das durch Ersatzprodukte aus Hafer, Soja und Erbsenprotein ersetzt wird, nicht jedoch auf Geschmack. David und sein Koch Daniel, der seit 18 Jahren vegan lebt, stammen beide ursprünglich aus Mexiko und so auch die meisten Gerichte, die hier angeboten werden.

Inhaber David Mendoza (links) und Koch Daniel Jesus Franco Mancinas (rechts)

Die typischen Aromen von Guacamole und verschiedenen Salsas bringen viel Geschmack mit, so dass das Fleisch meist eher fürs Mundgefühl wichtig ist denn als Geschmacksträger selbst fungiert. Getreu dem Motto „Un taco al día es la clave a la alegría“ (Ein Taco am Tag ist der Schlüssel zum Glück“) bestelle ich mir eine Auswahl verschiedener Tacos, die allesamt super aromatisch sind. Besonders angetan haben es mir die Nopales mit Chile. Die Füllung besteht aus mexikanischem Kaktus, Hackfleisch auf Haferbasis, gekocht in einer Chile Guajillo* und Chile de Árbol* Salsa – zwei verschiedenen mexikanischen Salsas mit Chilis, die aber nicht besonders scharf, sondern allenfalls ein bisschen pikant sind. Mein zweiter Favorit sind die Tacos Birria. Das für diesen Eintopf typischerweise verwendete Ziegenfleisch wird hier durch in Guajillo Chili*, Ancho* und Pasilla* mariniertes Jackfruit-Fleisch ersetzt. Dazu kommen Austernpilze, Auberginen und Hibsikus, um zu einem wahren Gaumenfeuerwerk zu werden. Für noch mehr Geschmack zieht man den zusammen gerollten Taco vor dem Hineinbeißen nochmal durch die dazu gereichte Birria-Sauce…yummy!

Alle Taco-Gerichte (10 €) bestehen aus drei kleinen weichen Tortilla-Fladen (wahlweise aus Mais- oder Weizenmehl), die man dann selbst zusammenrollt und mit der Hand isst. Dazu werden gebratene Kartoffeln, Salsa und Limetten serviert.

Das kleine Restaurant in der Passage zwischen Wilhelmstraße und Caligari bietet Essen all day long. Frühstück gibt es bereits ab 9:30 Uhr. Neben mexikanischen Frühstücksspeisen wie Chilaquiles con Huevo (11 €) – frittierten Tortillas mit roter und grüner Salsa, Käse, scrambled Veggs, Crème fraîche sowie Bohnen und Pico de Gallo als Beilage bekommt man auch ein amerikanisches Frühstück (10,50 €) bestehend aus veganem Rührei, veganen Würstchen, Bohnen, Tomaten, Pancakes und als Beilage Brot des Hauses. Von 13:30 Uhr wird durchgängig bis 21 Uhr warmes Essen angeboten. Ein guter Tipp für alle, die in der Stadt unterwegs und auf der Suche nach einem Snack für den kleinen Hunger zwischendurch sind: Das Alebrijes bietet auch dreierlei verschiedene Hot Dogs mexican style an, zum Beispiel eine Variante mit Pico de Gallo (Salsa aus kleingehackten Tomaten mit Zwiebeln, Koriander und Limettensaft), Jalapeños*, Senf, Ketchup, Mayonnaise, und anstelle von Röstzwiebeln gemahlene Takis (Maischips). Auf der Karte finden sich außerdem auch Gerichte aus Venezuela, Kolumbien und Peru. So abgefahren die Karte, so bunt das Interieur. Masken, Bilder von lateinamerikanischen Persönlichkeiten, Lichterketten, ein schriller lila leuchtender Totenkopf, verschiedene Fabelwesen, die übrigens auf spanisch Alebrijes heißen und somit Namensgeber des Restaurants sind, katapultieren den Gast in eine andere Welt.

David sagt, dass die Fabelwesen verschiedene Wesen in sich vereinen und so sei auch ihre Küche, sie vereine Einflüsse aus verschiedenen lateinamerikanischen Küchen. Im Hintergrund läuft Salsa-Musik, die zusammen mit dem Geschmack und dem Interieur lateinamerikanische Vibes nach Wiesbaden bringt.

Fazit: Eine gewagte, mutige Neueröffnung, die auf den Trend des Veganismus setzt und hoffentlich mit vielen Gästen belohnt wird.

*Kleines Chilli -Lexikon*:

Ancho

Ancho Chilis sind rot gereifte und getrocknete Poblano Chilis, eine der beliebtesten Chilisorten in Mexiko. Es ist eine relativ milde Sorte.

Chile de Árbol

Die Chile de árbol (spanisch für Baum-Chili) ist eine kleine und scharfe mexikanische Chilischote, die auch als Vogelschnabel-Chili und Rattenschwanz-Chili bekannt ist. Diese Chilis sind etwa 5 bis 7,5 cm lang und haben einen Durchmesser von 0,65 bis 1 cm. Ihr Hitzeindex liegt zwischen 15.000 und 30.000 Scoville-Einheiten. Die Paprikaschoten sind anfangs grün und färben sich im Laufe der Reifung leuchtend rot. Chile de árbol-Paprika gibt es frisch, getrocknet oder in Pulverform. Als getrocknete Chilis werden sie oft zur Dekoration von Kränzen verwendet, da sie nach dem Trocknen ihre rote Farbe nicht verlieren. (Quelle: engl. Wikipedia)

Chile Guajillo

Eine Guajillo-Chili oder Guajillo-Chili oder Chile Guaco (spanisch: Chile Guajillo) oder Mirasol-Chili ist eine Landsorte der Art Capsicum annuum mit einem Mirasol-Chilifruchttyp ("Sonnenblume" oder "zur Sonne schauend"). Mit Mirasol wird die frische Chilischote bezeichnet, mit Guajillo die getrocknete Form, die in der mexikanischen Küche die zweithäufigste getrocknete Chilischote ist. (Quelle Wikipdedia, englisch)

 

Jalapeños

Der Jalapeño [xalaˈpeɲo] Audiodatei abspielen bzw. Jalapeña ist eine kleine bis mittelgroße, scharfe Paprikasorte, die nach der mexikanischen Stadt Xalapa (früher Jalapa) benannt ist. Sie ist eine Zuchtform des Spanischen Pfeffers (Capsicum annuum) aus der Gattung Capsicum. Die geräucherte Form heißt Chipotle. (Quelle: Wikipedia)


Pasilla

Pasilla ist eine Zuchtform der Paprika-Art Capsicum annuum, welche vor allem in Mexiko angebaut wird und deren Früchte zusammen mit den Paprikasorten Ancho oder Poblano (bzw. Mulato, in getrockneter Form) ein wichtiger Faktor der dortigen Küche sind. Oftmals werden auch nur die getrockneten Früchte Pasilla genannt, die frischen Früchte werden zum Teil als Chilaca bezeichnet. (Quelle Wikipedia)

Falls ihr Lust habt, euch selbst mal eine Füllung für Tacos herzustellen, hier ein ganz einfaches Rezept für Tacos Asada, das mir Daniel verraten hat.

Rezept Tacos Asada

 Zutaten:

  • 500g Sojaschnitzel

  • 1 Paprika, frisch

  • 1 Zwiebel

  • 2 Knoblauchzehen

  • 100ml Soja sauce

  • 50ml Worcestershire

  • 10ml Limetten sauce

  • 2 Tl Salz

  • 1 Tl Pfeffer

  • 1 Tl Kümmel

  • 1 Tl paprika pulver

Und so wird’s gemacht:

Sojaschnitzel 5 min min in Wasser kochen, dann trocknen lassen. Zusammen mit der Paprika und den Zwiebeln kochen. Dann nach und nach die restlichen Zutaten bei mischen.

Buen provecho.

INFO

Alebrijes

Wilhelmstraße 36-38

65183 Wiesbaden

Telefon: 0176-21312544

Web: https://www.alebrijesws.de

Öffnungszeiten:

Dienstag bis Sonntag: 11:00 Uhr – 22:00 Uhr

 
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