Mathilda Restaurant & WeinBar
Dinieren und Wein trinken am Luisenplatz
Seit zwanzig Jahren betreibt Stefan König zusammen mit seiner Frau am Luisenplatz einen Gastronomiebetrieb. In der ehemaligen Nova Lounge lag der Fokus auf Cocktails. Inzwischen hat sich vor einigen Jahren nicht nur der Name geändert, auch der Schwerpunkt liegt woanders. Im Mathilda liegt der Schwerpunkt jetzt auf Essen und Wein.
„Wir sind selbst älter geworden“ konstatiert Gastgeber König und die Ausrichtung des Restaurants sei eben mit gewachsen. Heute ist das Publikum ein anderes als noch vor fünfzehn Jahren beziehungsweise ist es eben auch einfach älter geworden. Doch das zwanzigjährige Bestehen spricht für sich. König hat es geschafft, mit seiner lockeren Wohlfühlatmosphäre Gäste über die Jahre hinweg zu begeistern. Die hohen Decken des Altbaus und die rundum tiefe Fensterfront mit Blick auf den Luisenplatz und die lebendige Rheinstraße sorgen dabei für typisches Wiesbaden-Flair. Die Rohre der Lüftungsanlage geben dem Raum zudem einen interessanten urbanen Touch und bringen Elemente von Industriedesign mit rein. Dazu gibt es eine lange schön beleuchtete Bar und hier und da maritime Accessoires. Im Hintergrund läuft entspannte, chillige Musik und während mein Blick an einem der Holzschiffchen hängen bleibt, denke ich für mich „Leinen los“ und entspanne mich vom stressigen Alltag.
Auf der Speisekarte finden sich Klassiker wie Frankfurter Schnitzel mit Grüner Soße und Bratkartoffeln, Codon Bleu, Steak Frites sowie hausgemachte Burger. Auch Veggies kommen auf Ihre Kosten, beispielsweise bei einem Sellerie Schnitzel mit Bratkartoffeln und Grüner Soße. Als Pendant zu Steak Frites hat König, der selbst hinterm Herd steht, das Gericht Aubergine Frites, gegrillte Aubergine, Sauce Béarnaise, Pommes, Trüffelmayo (21,5 €), kreiert. Wer schon mal Auberginen gegrillt hat, weiß, dass die Zubereitung gar nicht so trivial ist. Eine Aubergine braucht relativ lange, um schön durch zu sein, darf dabei natürlich nicht verbrennen, sollte aber auch nicht vor Öl triefen und braucht geschmacklich einen Gegenspieler, der ein bisschen Säure mitbringt. Die hier servierte Aubergine wurde zuvor in einer leichten Zitronen-Soyasaucen-Mischung mariniert und mit einem Hauch von Chili bestäubt. Sie ist genau richtig auf den Punkt, durch und nicht verbrannt, und schön mit einem hausgemachten Petersilienöl angerichtet. Für ein bisschen Fruchtsäure und Knack im Mund sorgen die Granatapfelkerne, die wunderbar mit der Aubergine harmonieren. Die Sauce Bernaise braucht es hier meiner Meinung nach nicht, auch wenn ich sie sehr mag und meine Pommes abwechselnd in die Trüffelmayo, die allerdings nur subtil nach Trüffel schmeckt, und die Sauce Bernaise dippe. Schön und nicht verzichtbar ist hingegen die Salatgarnitur, die gut mit einem Honig-Senf-Dressing abgeschmeckt ist, und zur weichen Aubergine einen schönen frischen und knackigen Kontrast bildet. Zu der Aubergine passt der Shiraz Chapelle (0,1 l/4,70 €), ein Rotwein aus Südfrankreich gut. Wie in der Karte beschrieben bildet sowohl in der Nase als auch am Gaumen eine deutliche Kirschfrucht die aromatische Mitte dieses Weines.
Das Mathilda bietet auch viele kleine Speisen, die sich wunderbar als Begleitung zu einem Glas Wein anbieten. Apropos Wein: Alle hier servierten Weine sind Bio-Weine. Als kleine Speise bieten sich beispielsweise die gemischten Bruschetta (12 €) an, bei der man drei verschiedene Variationen auswählen darf. Da der Klassiker mit Tomaten hinreichend bekannt ist und man ihn bei jedem Italiener bekommt, entscheide ich mich für Ziegenkäse Bruschetta mit Kirschtomaten, Olivenöl und Balsamico, Avocado-Räucherlachs Bruschetta mit Meerrettichcreme und Rindertatar Bruschetta mit Trüffelmayo und Cornichons. Dazu trinke ich ein Glas Rosé mit dem passenden Namen „Aufspiel“ vom Bio-Weingut Keth (0,1 l/4 €), der mit dem Bioweinpreis 2021 ausgezeichnet ist. Eigentlich wollte ich erst einen Weißwein bestellen, doch nachdem die super nette und lockere Bedienung mir diesen Rosé zum Kosten gebracht hat, war meine Wahl klar. Dieser Rosé ist unheimlich frisch und bringt ein schönes Himbeeraroma mit und harmoniert gut zu den verschiedenen Bruschette. Alle drei Varianten sind gut abgeschmeckt. Ich liebe die Kombination von Lachs, Avocado und Meerrettich, die Aromen passen einfach perfekt zueinander. Dazu das herrlich knusprige, noch warme Brot…YUMMY. Auch die Variation mit Ziegenkäse und Kirschtomaten ist sehr gut und der Ziegenkäse nicht zu streng. Und die Edelvariante mit Rindertartar und Trüffelmayo ist ebenfalls gut abgeschmeckt. Weil ich immer gerne viele unterschiedliche Geschmacksrichtungen probiere, sind die gemischten Bruschette für mich die beste Wahl – sowohl als Vorspeise oder als Begleitung zu ein, zwei Gläsern Wein.
Wer Lust auf ein Dessert hat, hat im Mathilda die Wahl zwischen verschiedenen Klassikern wie einem italienischen Tiramisu oder einem warmen Südtiroler Apfelstrudel. Dass Tiramisu (8,50 €) nicht nur beim Italiener schmeckt, beweist dieser Nachtisch. Die Konsistenz ist genau richtig, nicht zu matschig, nicht zu trocken, der Espresso- und Amarettogeschmack kommt gut durch. Und dass er woanders so schön ist, muss erstmal gezeigt werden….
FAZIT: Chilliges Ambiente, lockerer, herzlicher Service, gute Bio-Weine und leckeres Essen. In’s Mathilda gehe ich gerne wieder.
INFO
Mathilda Restaurant und Bar
Luisenplatz 2
65185 Wiesbaden
T: 0611-3088775
ÖFFNUNGSZEITEN
DI-SA: 11:00-22:00 Uhr
Küche geöffnet 11:30 -14:30 Uhr und 18:00 - 21:00 Uhr